11. Runde der Schach-WM: Ein genialer Schachzug zum Titel - Mehr
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Da hat Viswanathan Anand gezeigt, warum er auch nach seinem Durchhänger am Montag so leichthändig wie verdient Weltmeister geblieben ist. In der elften Runde des WM-Zweikampfes gegen seinen aus Russland stammenden Herausforderer Wladimir Kramnik wechselte er kurzerhand den Eröffnungszug und begann seine sechste Weißpartie, indem er den Königsbauern zwei Felder nach vorne schob. In allen anderen „Aufschlagspielen” hatte der Inder den Damenbauer zuerst gezogen und so nicht nur die anwesende Großmeisterschar, sondern offenbar auch seinen Gegner überrascht. Der Königsbauernzug ist normalerweise ohnehin sein Lieblingszug. Warum er ihn in dem Match gegen Kramnik bisher nicht spielte, führen viele darauf zurück, dass der Russe sich dagegen in der Vergangenheit souverän und gekonnt verteidigt hat und auch Anand seine Siegmöglichkeiten offenbar eher mit der von ihm tatsächlich gespielten Alternative verband. Dass er in der elften Partie, in der ihm ein Unentschieden zur Titelverteidigung reichte, wieder zum Königsbauern griff, ist tatsächlich ein geschickter Schachzug. Weil Kramnik nämlich gewinnen musste, konnte er seine besten Verteidigungen (mit denen er unter anderem den ehemaligen Weltmeister Garri Kasparow im Jahr 2000 ins Leere laufen gelassen und entthront hatte) nicht einsetzen. Denn damit hätte er alleine gute Remischancen gehabt. Also wählte er eine schärfere Gangart, die wiederum dem Spielstil des Inders gelegen kam.
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